Jesus – das Licht der Welt

Gerade in der Adventszeit und an Weihnachten wird viel über Licht geredet, über die wunderschön erleuchteten Städte, Häuser und Wohnungen. Wir freuen uns über das Licht, da es ansonsten auf der Nordhalbkugel ja jetzt eher dunkel ist. Es sieht fast so aus (und wahrscheinlich ist es auch so), dass die Menschen regelrecht nach Licht hungern.

Auch in der Weihnachtsgeschichte spielt das Licht eine große Rolle. Die drei Gelehrten aus Persien hatte ein besonders hell leuchtender Stern im Sternbild der Jungfrau auf ein besonderes Geschehen in Israel aufmerksam gemacht. So machten sie sich auf den Weg, immer den hellen Stern als Navigation und Ziel vor Augen.

Desto näher sie dem Stern kamen, desto heller wurde es. (Das ist übrigens auch ein geniales Bild dafür, was es bedeutet, wenn wir Jesus an uns heranlassen und eng mit ihm leben).

Jesus greift in seinen Reden auch immer wieder das Thema Licht auf und macht deutlich, der er als das Licht in die Welt gekommen ist.

Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. (Joh. 12:46)

Letztlich ist das der Grund für Jesu Kommen, für Weihnachten. Jesus kam als Säugling auf diese Welt, er wurde in einfachsten Verhältnissen geboren, um das Licht in die Welt zu bringen. 

Die Juden damals litten unter der Besatzung durch die Römer, für sie war vieles dunkel. Seit ca. 400 Jahren hatten sie nichts mehr direkt von Gott in Form von Prophetien gehört. Sie lebten – auch nach eigenem Verständnis – in keiner guten Zeit. Sie waren orientierungslos, wurden von der Religion unterdrückt. Die Gesetzeslehrer, die damalige geistliche Elite, die eigentlich über das Gesetz wachen sollten, verdrehten es nach eigenem Gutdünken. Immer neue Auflagen, Gebote, Verbote schränkten die Freiheit ein, verlangten immer neue Dinge vom Volk. Es herrschte eine regelrechte Angst vor Gott. Jesus wirft genau das den geistlichen Leitern vor. Immer mehr, immer mehr – und die Menschen schafften es nicht. Sie waren auf verlorenem Posten.

Hatten sie noch Hoffnung?

Ja, tief in ihrem Inneren war da noch ein Hoffnungsschimmer, dass irgendwann der Messias, der von Gott Gesalbte kommen und sie befreien würde. Und genau diese Prophezeiung erfüllte sich an Weihnachten. Aber nur wenige verstanden sie. Viele erkannten es nicht, weil es ihre Vorstellungskraft sprengte, dass Gott selbst in Jesus als kleines Baby auf die Erde kam. Sie hatten einen triumphalen Auftritt des Messias erwartet. Aber Gottes Plan war ein anderer – Jesus wurde als Baby geboren, ein Mensch, vor dem keiner Angst haben musste und während seines gesamten öffentlichen Wirkens präsentierte er ihnen Gott als einen Vater, der sie liebte und den eine ungeheuere Sehnsucht nach einer engen Beziehung zu seinen Geschöpfen antrieb.

Daher fordert Jesus sie immer wieder auf, doch an ihn zu glauben, damit sie nicht länger in der Finsternis unterwegs sein müssen. Jesus wollte und will Orientierung und Sinn ins Leben bringen.

Und heute?

Auch heute, in der viele Dinge unsicher werden, man sich fragt, was ist hier eigentlich los, brauchen wir neue Orientierung. Aber wir werden diese Orientierung nicht bei Menschen finden, bei Idolen, die durch die Medien und Social Media hochgelobt werden – nein, echte Orientierung finden wir nur bei Jesus. Wenn man Jesus nicht als Herrn und König in seinem Leben hat, wird man orientierungslos bleiben und die Ängste, die in dieser Zeit immer mehr Hochkonjunktur haben, werden immer mehr überhand nehmen. 

Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt (Joh. 9:5)

Was aber jetzt? Solange Jesus in der Welt ist, ist er das Licht der Welt. Aber was bedeutet das? Die Menschen können Jesus nicht sehen, sie können nicht erkennen, was es bedeutet, mit ihm unterwegs zu sein, ihm zu folgen und so Orientierung zu bekommen. 

Und genau da ist nun der Auftrag Jesu an uns: 

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. (Mt. 5:14)

Aus „Ich bin das Licht der Welt“ wird „Ihr seid das Licht der Welt“ – wie ist das möglich. Ganz einfach: Weil Jesus in uns lebt, wenn wir an ihn glauben, sind wir das Licht der Welt. Das Licht Jesu scheint durch uns in diese Welt. Durch uns kommt Jesus zu den Menschen. Ist uns das eigentlich bewusst? Der Nachsatz von Jesus, dass man eine Stadt, die auf dem Berg liegt (und die leuchtet) nicht übersehen kann, ist ein Hinweis darauf, dass die Menschen das sehr genau erkennen werden. Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, dass wir die Stadt, die eigentlich auf dem Berg und für alle sichtbar sein sollte, in einem engen tiefen Tal verstecken. Wir haben in der westlichen Welt noch die Möglichkeit, ohne wirkliche Einschränkungen leuchten, sprich unseren Glauben ausleben und von Jesus erzählen zu können. Warum nutzen wir das so wenig?

Unser Auftrag heute ist es, Licht zu sein

Das bedeutet, dass wir den Menschen durch unser Leben zeigen, was es bedeutet im Licht zu leben, im Reich Gottes, unter der Königsherrschaft Gottes zu leben. Unser Leben soll einen Unterschied machen. Nur dann werden die Menschen fragen, was bei uns anders ist, warum wir so anders drauf sind. Warum wir vielleicht ruhig bleiben, wenn um uns herum alles chaotischer, unsicherer wird. 

Gerade wenn es unsicherer wird, wenn gefühlt keiner mehr weiß, wo es langgeht, dann wird Orientierung gebraucht. Diese Orientierung wird dann leider häufig bei Menschen gesucht und vermeintlich auch gefunden, bei Lichtgestalten, die eine Antwort bieten, die medial gehypt werden, die rhetorisch gut drauf sind. Aber das ist keine echte Orientierung – keine echte Antwort auf die Frage, wie es denn weitergehen soll in diesem Land, mit dieser Erde. Die Menschen suchen Antworten, finden sie aber nicht. 

Licht zu sein in dieser Situation bedeutet, dass wir den Menschen vorleben und sagen:

  • dass es einen Gott gibt, der die Antworten hat, der selbst die Antwort ist
  • der es gut mit den Menschen meint. 
  • dem die Menschen so wichtig sind, dass er in seinem Sohn Jesus auf diese Erde kam, um den Menschen Hoffnung zu geben. Leben zu geben – ewiges Leben. 
  • der die Menschen nicht alleine lässt, sondern sie immer wieder zu sich ruft. 

Wir sollen als Botschafter des Reiches Gottes unterwegs zu sein. Nicht aus eigener Kraft, sondern in der Vollmacht des Heiligen Geistes, als Gesandte des Königs aller Könige, mit Zeichen und Wundern, die die Botschaft bestätigen und uns als Botschafter bestätigen. Wir sind aufgerufen, das zu tun, was Jesus getan hat. 

In diesem Sinne wünschen wir allen ein lichtdurchflutetes Weihnachtsfest, nicht nur äußerlich, sondern vor allem im Herzen, weil Jesus da wohnt. Der Herr schenke uns allen viele Möglichkeiten, unseren Mitmenschen den wahren Grund von Weihnachten vorzuleben und zu erzählen. Unser Häuser und Wohnungen sollen zu Botschaften des Reiches Gottes werden, wo die Menschen Jesus begegnen und erleben können – und so bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie es ist, ganz im Reich Gottes zu leben.

Frohe und gesegnete Feiertage

Arthur Hoß
Arthur Hoß
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