40 Tage – komischer Titel für einen Blog? Und was haben diese 40 Tage mit Jüngerschaft zu tun? Was hat das Ganze dann mit dem Reich Gottes zu tun?

Fragen über Fragen – deutlich wird das, wenn wir uns mit dem beschäftigen, was nach Ostern geschah – an diesen 40 Tagen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt.

Gehen wir doch gedanklich einfach mal rund 2000 Jahre zurück.

Wir gehören zum Kreis der Jünger, also den Menschen, die Jesus nachgefolgt waren. Wir haben mit ihm gelebt, waren mit ihm unterwegs, haben gesehen, wie er Menschen geheilt und Dämonen ausgetrieben hat. Er hat Menschen mit der Wahrheit konfrontiert und uns gezeigt, was es bedeutet, Menschen bedingungslos zu lieben. Immer wieder hat er Gleichnisse erzählt, hat sie dann für uns übersetzt, wenn wir sie wieder mal nicht verstanden hatten. Er hat uns immer wieder ganz praktisch gezeigt, wie man das Evangelium vom Reich Gottes verkündigt. Wir konnten viel von ihm lernen!

Dann mussten wir erleben, wie er hingerichtet wurde. Wir hatten doch so gehofft, dass er sich zum König über Israel krönen lassen würde. Aber er starb und ließ uns allein zurück. Wir waren verwirrt und maßlos enttäuscht. Doch am dritten Tag nach seinem Tod kamen dann einige Frauen, die auch mit Jesus unterwegs gewesen waren, zu uns und berichteten, dass die Grabhöhle leer war. Der Leichnam war verschwunden, stattdessen saß dort ein Engel, der den Frauen sagte, dass Jesus nicht mehr tot war sondern lebte.

Und dann stand Jesus plötzlich bei uns im Raum. Wir konnten uns davon überzeugen, dass er wirklich lebte, dass er von den Toten auferstanden war. Das war schon ziemlich verrückt und wir konnten es kaum glauben.

Jesus kam aber immer wieder zu uns, verbrachte wie früher Zeit mit uns und tauschte sich mit uns aus. Immer, wenn er bei uns war, erklärte er uns die Zusammenhänge des Reiches Gottes. Es war ihm absolut wichtig, dass wir das verstanden!

Lukas fast das Geschehen in Apg. 1:3 wie folgt zusammen:

Sie waren es auch, denen er sich nach seinem Leiden und Sterben zeigte und denen er viele überzeugende Beweise dafür gab, dass er wieder lebendig geworden war: Während vierzig Tagen erschien er ihnen immer wieder und sprach mit Ihnen über das Reich Gottes und alles, was damit zusammenhängt (Neue Genfer Übersetzung).

Offensichtlich brauchten die Jünger Nachhilfe zum Thema Reich Gottes. Und das, obwohl dieses Thema Jesu Hauptthema in seinen Ansprachen und sein ganzes Handeln davon geprägt war. Sie hatten es wohl immer noch nicht begriffen.

Jesus nahm sich 40 Tage zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt Zeit, um sicher zu stellen, dass die zukünftige Verkündigung der Jünger seiner Verkündigung entsprach! Nämlich: Das Evangelium vom Reich Gottes!

In seinem Abschiedswort an seine Nachfolger sagt Jesus:

Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und der Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss, ich bin bei euch, bis zum Ende der Welt. (Apg. 28: 18-20 – NGÜ)

Das, was Jesus seinen Jüngern in diesen 40 Tagen ausgelegt und dargelegt hatte, war die Grundlage der Lehre, welche die Jünger nun an alle Völker weitergaben. Diese Botschaft vom Reich Gottes sorgte für Unruhe und löste Verfolgung aus, denn letztlich geht es darum, wer die Herrschaft über die Schöpfung hat, Satan oder Gott! Letztlich erkannten die meisten Könige und Herrscher, dass sie sich diesem König Jesu beugen mussten und müssen – aber das macht kein König gerne.

Die Frage ist: Welches Evangelium verkündigen wir heute? Was ist das Reich Gottes für uns? Was hören die Menschen von uns, wie erleben die Menschen unser Leben im Reich Gottes? Was leben wir Ihnen vor?

Wir haben aus dem Evangelium, aus der guten Botschaft vom Reich Gottes die Botschaft von einem Erlöser und Retter gemacht, blenden dabei aber Jesu Anspruch, der König des Reiches zu sein, vollkommen aus. Dieses hat Auswirkungen auf unser Leben und vor allem auch auf unser Glaubensleben. Und damit letztlich auch auf die Menschen, mit den wir zusammen leben, in der Familie, im Dorf, in der Stadt, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz, Schule oder Universität.

Bei diesem Blog geht es darum, eine neue biblische Grundlage für ein Leben im Reich Gottes zu legen. Es geht um ein Konzept der Jüngerschaft, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Und das schließt die Verkündigung der guten Botschaft über die Existenz des Reiches Gottes mit ein.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird es ein Arbeitsbuch für Jüngerschaft im Reich Gottes unter dem gleichen Titel geben.